
Kann ich mich für jede x-beliebige Dachform entscheiden?
Wer in Deutschland ein Haus baut, muss wissen, dass er keinesfalls freie Hand hat, wenn es um die Außengestaltung des Eigenheims geht. Das gilt selbstverständlich auch für die Dachform, denn diese prägt das Erscheinungsbild des Hauses maßgeblich. Welche Dachform erlaubt ist, gibt in Wohnsiedlungen der Bebauungsplan vor. Die Farbwahl ist ebenfalls reglementiert; schließlich kann beispielsweise ein in neonfarbenen Tönen gehaltenes Dach zu einem echten Ärgernis für Nachbarn werden, die diesen Anblick tagtäglich ertragen müssen.
Wenn Sie Ihr Haus allerdings auf freier Fläche ohne direkte Nachbarschaft bauen, werden Sie vom Bauamt schon eher die Genehmigung für extravagante Bauvorhaben erhalten.
Was sollten Sie bei der Wahl der Dachform beachten?
Bedenken Sie, dass Ihr Dach Ihnen in erster Linie Schutz bieten soll. Nicht umsonst heißt es redensartlich „ein Dach überm Kopf haben“: Das Dach sorgt dafür, dass Sie bei allen Wettern sicher und komfortabel wohnen können.
Ihr Dach soll Sonne, Regen, Wind oder Schnee trotzen. Bei der Wahl der Dachform sind daher die Witterungsbedingungen der Region unbedingt zu beachten.
- Wenn Sie Ihr Haus an der Küste bauen, wo es häufig stürmt, bietet sich zum Beispiel ein Flachdach an, das dem Wind weniger Widerstand bietet. In einer Region, in der im Winter starke Schneefälle an der Tagesordnung stehen, ist diese Dachform dagegen eher suboptimal, da ein Flachdach unter schweren Schneemassen einstürzen könnte.
Zudem spielt bei der Dachform die Nutzung des Daches eine große Rolle: Soll der Dachraum als Wohnraum genutzt werden? Planen Sie für spätere Zeiten einen Dachausbau? Möchten Sie das Dach mit einer Photovoltaik-Anlage zur Stromgewinnung ausrüsten? All diese Fragen sollten Sie bedenken, wenn Sie das Für und Wider der unterschiedlichen Dachformen abwägen.
Welche sind die beliebtesten Dachformen?
Satteldach, Flachdach, Pultdach, Walmdach und Mansarddach erfreuen sich hierzulande großer Beliebtheit. Hier erhalten Sie einen kleinen Überblick über die populären Dachformen und ihre Vorteile und Nachteile.
1. Das Satteldach mit seinen zwei Seitenwänden, die sich am Dachfirst treffen, ist der Klassiker unter den Dachformen:
- Wenig wartungsintensiv
- Sehr vielseitig, da individuell für jede Hausform konstruierbar
- Dachschrägen können zu größeren Verlusten von Stellfläche führen
Das Flachdach ist heutzutage längst nicht mehr nur bei Bungalows beliebt:
- Günstig in der Konstruktion
- Kostenintensiver bei Wartung/Instandsetzung
- Kann als Dachterrasse oder zur Bepflanzung eingesetzt werden
2. Ein Pultdach hat nur eine geneigte Dachfläche (mindestens 10 Grad) und wird vermehrt in der modernen Architektur eingesetzt:
- Einfach zu konstruieren
- Die Dachneigung lässt sich optimal für eine Photovoltaik-Anlage oder als Windschutz-Seite nutzen
- Bei entsprechender Neigung kaum Verlust von Wohnfläche
3. Das Walmdach ist im Grunde genommen ein Satteldach mit zwei zusätzlichen Seiten:
- Sehr ansprechende Optik
- Besonders robustes Dach, da in alle vier Himmelsrichtungen geschützt
- Aufwändig in der Konstruktion
4. Ein Mansarddach ist die Kombination aus zwei Dächern mit sehr unterschiedlicher Neigung:
- Steil abfallende Dachflächen, in die sich Fenster sehr gut integrieren lassen
- Bestmögliche Nutzung des Wohnraums
Mehr Informationen zu möglichen Dachformen erhalten Sie bei Viebrockhaus gern im persönlichen Gespräch. Oder besuchen Sie einen unserer kostenlosen Workshops für angehende Bauherren und informieren Sie sich dort u.a. ausführlich zum Thema Dachformen!